Die Geschichte der AWO im Rhein-Erft-Kreis und im Kreis Euskirchen

Am 3. Oktober 1946 traf sich eine kleine Gruppe von Mitgliedern der SPD im Lokal "Römertreppchen" in Bergheim-Quadrath, um ein erstes Gespräch über die Gründung der Arbeiterwohlfahrt im damaligen Kreise Bergheim zu führen. Angeregt hatte das Gespräch der damalige Kreisvorsitzende der SPD, Barthel Schilbert, aus Fortuna.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war die Not der Bevölkerung groß. Der Sozialdemokrat Schilbert fand, dass die Menschen dringend auf Hilfe angewiesen seien. Aus diesem Grunde sollte eine soziale Organisation, die Arbeiterwohlfahrt, gegründet werden.

Schon innerhalb der nächsten acht Tage entschied man in Brüggen und Balkhausen, Ortsausschüsse der AWO zu gründen. Weitere Gründungen folgten sehr bald in Kerpen, Horrem und Sindorf.

Den ersten Vorsitz übernahm Peter Linz 1952, ab 1953 Johann Zander.

Die Arbeit der AWO im Erftkreis begann.

Die AWO im Erftkreis bekam nun Aufwind. Im Jahre 1959 gab es immerhin im Kreisgebiet 21 Ortsausschüsse und 3 Ortsstellen. Am 2. Januar 1962 stimmte man der Gründung des Kreisverbandes Bergheim als eingetragener Verein zu.

Schon Anfang der sechziger Jahre entstand die erste Altenstube in Oberaußem. Bis heute sind die Begegnungsstätten der AWO, mittlerweile 46, gut besucht und machen Angebote für Jung und Alt.

1965 bestellte man Johann Zander zum nebenamtlichen Geschäftsführer. Gleichzeitig wurde Willi Kolvenbach zum ersten Vorsitzenden gewählt.

Von da an ging es aktiv weiter:

  • Das Haus der Familie in Bergheim wurde im Frühjahr 1965 der Bestimmung übergeben
  • 1966 übernahm der Kreisverband den Gemeindekindergarten Oberaußem.
  • 1971 übernahm die AWO Erftkreis das Altenheim in Brüggen. Hier wurden rund 80 alte Menschen betreut.
  • 1972 erfolgte die Einweihung des Altenheimes in Quadrath. Das Haus verfügte über 109 Plätze.
  • Die Familienbildungsstätte wurde vom Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales am 1. Januar 1978 als Einrichtung der Weiterbildung anerkannt.
  • Im April 1981 wurde das stattlich anerkannte Fachseminar für Altenpflege in Quadrath genehmigt.
  • 1982 gründete die AWO das Marie-Juchacz-Bildungswerk. Die Lehrziele übermitteln politische Bildung, Freizeit und Kreativität fördernde Bildung sowie Eltern- und Familienbildung.
  • Das Kreisjugendwerk wurde im März 1982 gegründet.
  • 1983 wurde das Altenheim in Erftstadt-Lechenich, das heutige Heinz-Kühn-Seniorenzentrum, fertiggestellt

In dieser Zeit war Rudi Adams Kreisvorsitzender der AWO im Erftkreis, Erich Hartlich übernahm die Geschäftsführung des Kreisverbandes 1985.

Die AWO begann sich zu einem großen Dienstleitungsunternehmen zu entwickeln und beschäftigte im Jahre 1989 schon 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

1988 hat die AWO über 12.000 Mitglieder.

In der Kreiskonferenz im März 1992 wurde 1992 wurde mit Helga Kühn-Mengel (MdB) erstmalig eine Frau zur neuen Kreisvorsitzenden gewählt. Geschäftsführer wurde Wolfgang F. M. Thurow.

Die Bilanz Ende 1994: AWO kreisweit 11.000 Mitglieder, 700 hauptamtlich Beschäftigte in 34 sozialen Einrichtungen. Somit ist die AWO im Erftkreis einer der größten AWO Kreisverbände in Nordrhein-Westfalen.

Der Kreisverband der AWO startete mit einer neuen Organisationsstruktur ins Jahr 1996. Zwei Betriebsgesellschaften, die AWO Seniorenzentren im Erftkreis gGmbH sowie die Häusliche Pflege im Erftkreis AWO gGmbH, wurden gegründet, die jeweils 100-prozentige Töchter des Kreisverbandes sind.

Im Jahre 2008 besiegelten die Kreiskonferenzen der AWO Rhein-Erft und der AWO Euskirchen, die von den beiden Kreisvorständen vorbereitete Fusion zum AWO Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen e.V..

Mit der Verschmelzung der Kreisverbände Rhein-Erft e. V. und Euskirchen e. V. zum Regionalverband Rhein-Erft - Euskirchen e. V. mit Sitz in Bergheim soll der Bestand und die Zukunft der AWO in den Kreisen Euskirchen und Rhein-Erft gesichert werden.

Die Mitglieder wählten Helga Kühn-Mengel MdB zur Vorsitzenden. Stellvertreter wurden Hans Krings, Rolf Kaltenhäuser, Heide Royen und Dieter Pritzsche. Zum Schatzmeister wurde Bernd Hadel gewählt, Theo Maljers wurde Schriftführer.

2015 übernahm Andreas Houska die Geschäftsführung.

Der neuen Regionalgliederung gehören heute mehr als 5.000 Mitglieder in über 50 Ortsvereinen an. Der Regionalverband bietet Arbeitsplätze für rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Aktuell ist der AWO Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen e.V. Träger von 51 Kindertageseinrichtungen mit rund 2.000 Plätzen, betreibt 5 Seniorenzentren, mehrere Tagespflegestützpunkte und bietet häusliche Pflege sowie Dienstleistungen im häuslichen Bereich an. Hinzu kommen zwei Bildungswerke, Migrationsberatung, Schwangerschafts-Konfliktberatung, AIDS- und Drogenprävention, Schulsozialarbeit, flexible Erziehungshilfen, intensiv betreutes Wohnen, ein Jugendzentrum sowie zahlreiche andere Angebote.

Bei der Regionalkonferenz im August 2024 gab Helga Kühn-Mengel nach fast 32 Jahren das Amt der Vorsitzenden ab. Werner Wamser und Christiane Wenner wurden als neue Vorsitzende gewählt und stehen dem AWO Regionalverband als Doppelspitze vor.